Die East Side Gallery – vom Todesstreifen zu einem Denkmal der Freiheit
Das Projekt wird mit dem Wahlpflichtkurs Kunst des 10. Jahrgangs durchgeführt. Geplant sind einzelne Module im fächervernetzten Unterricht verbunden mit dem Wahlpflichtunterricht Kunst und gegebenenfalls einzelnen Projekttagen in der Jugendkunstschule Steglitz-Zehlendorf.
Das Projekt „denkmal aktiv – Kulturerbe macht Schule“ an der Halvorsen Schule 2018/19
„denkmal aktiv – Kulturerbe macht Schule“ ist das Schulprogramm der Deutschen Stiftung Denkmalschutz: Junge Menschen erforschen ein Schuljahr lang das kulturelle Erbe in ihrem eigenen Lebensumfeld, sei es im Unterricht, einer AG oder im Ganztagsangebot. Gebaute Geschichte erleben, das Kulturerbe als Teil der eigenen Historie erkennen sowie die Chance ergreifen, sich für den Erhalt eines Baudenkmals zu engagieren – das sind die Ziele von „denkmal aktiv“.
Entdecken, was uns verbindet – so lautet der Titel des diesjährigen Projektthemas der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie des Landes Berlin.
In diesem Jahr arbeitet die Halvorson in einem Schulverbund mit der Anna-Essinger-Gemeinschaftsschule und der Helene-Lange-Schule, wobei die Halvorsen Schule federführend ist.
Im Folgenden wird die Projektidee der Halvorsen Schule vorgestellt.
Die East Side Gallery – vom Todesstreifen zu einem Denkmal der Freiheit
Das Projekt wird mit dem Wahlpflichtkurs Kunst des 10. Jahrgangs durchgeführt. Geplant sind einzelne Module im fächervernetzten Unterricht verbunden mit dem Wahlpflichtunterricht Kunst und gegebenenfalls einzelnen Projekttagen in der Jugendkunstschule Steglitz-Zehlendorf.
30 Jahre nach dem Fall der Berliner Mauer ist das emotionalisierte Thema „Berliner Teilung/Deutsche Teilung“ insbesondere für Berliner Schüler*innen ein unumgänglicher Meilenstein der Auseinandersetzung. Die East Side Gallery als ein Teil der Berliner Mauer und Zeugnis historischer Stadtbegrenzung ist im Stadtgefüge immer noch erlebbar. Als heutige Galerie ist sie besonders für künstlerisch interessierte Jugendliche ein geschichtlich geprägter Begegnungsort der Erkenntnisgewinnung.
Das Denkmal „East Side Gallery“ in Berlin-Friedrichshain ist eine dauerhafte Open-Air-Galerie auf dem längsten noch erhaltenen Teilstück der Berliner Mauer. Im Frühjahr 1990, nach der Öffnung der Berliner Mauer, wurde dieses Teilstück von 118 Künstlern aus 21 Ländern auf einer Länge von 1316 Metern bemalt. Die Künstler*innen kommentierten in gut einhundert Gemälden auf der ehemals Ost-Berlin zugewandten Seite der Mauer mit den unterschiedlichsten künstlerischen Mitteln die politischen Veränderungen der Jahre 1989/90.
Am 28. September 1990 wurde die Galerie eröffnet. Ursprünglich war geplant, die bemalten Mauerstücke als Ausstellung um die Welt zu schicken und anschließend zu versteigern, aber dieser Plan wurde verworfen. Stattdessen wurde im November 1991 der als East Side Gallery benannte Mauerstreifen unter Denkmalschutz gestellt.
Überall in der Stadt treffen die Schüler*innen auf Fragmente der Berliner Mauer. Die geschichtliche Dimension soll in diesem Projekt ebenso beleuchtet werden, wie durch Gespräche mit Zeitzeugen emphatisch näher gebracht, erzählt werden.
Den roten Faden des Projekts soll der Gedanke des Begegnungsraums der „Kunst gegen Mauern“ bilden. Die Berliner Mauer einstmals als Todesstreifen, als trennendes Element und die East Side Gallery heute als verbindendes Element, als ein Denkmal für Freiheit.
„Kunst gegen Mauern“ war und ist auch ein Gedanke des Künstlers Lukas Wirths, der zum 25jährigen Fall der Berliner Mauer mit Schüler*innen ca. 25 cm große Mauersteine gestaltete. Sie sollten als überdauernder Gesprächsanlass von den Schüler*innen mit nach Hause genommen werden, um mit Verwandten und Freunden das Gespräch über diese furchtbare geschichtliche Phase wach zu halten. Zum 30jährigen Fall der Berliner Mauer hat die pädagogische Dimension dieses Gedankens an nichts verloren und soll in die aktuelle Projektarbeit eingebunden werden.
Die Auseinandersetzung mit dem Denkmalschutz für die Jahrgangsstufe 10 erscheint im Zusammenhang mit der East Side Gallery besonders interessant und lohnend, da Graffiti im weitesten Sinne wie ein Magnet auf Jugendliche wirkt. Die Sinnhaftigkeit der Erhaltung dieses Teilstücks der Berliner Mauer als denkmalgeschütztes Symbol der Freiheit bietet einen reizvollen Inhalt.
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